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Fotosafari in Namibia – Reisebericht 2024

Jetzt bin ich schon ein paar Tage zurück von meiner Fotosafari in Namibia und hänge in Gedanken aber immer noch in dieser Reise fest. Zum Glück habe ich über 6000 Bilder mitgebracht und kann beim Bearbeiten der Bilder noch in Erinnerungen schwelgen. Damit ihr nicht so lange warten müsst, habe ich schon einmal mit diesem Blogbeitrag angefangen. Ich werde ihn nach und nach mit Bildern und Texten ergänzen.

Wenn ihr Fragen zur Fotosafari in Namibia habt, dann schreibt mir gerne! Ich antworte euch immer gerne und kann eure Fragen dann direkt für alle Leser*innen im Blogbeitrag zu beantworten.

Meine Fotosafari 2024 in Namibia

Als ich die Ausschreibung zur Fotosafari bei Beppo von Focuswelten und Olli von Buschmann Safaris auf der Website gesehen habe, wusste ich direkt:

Die Reise ist es!

Zum einen, weil es eine Campingreise ist. Trotz zahlreicher Namibiareisen hatte ich zuvor noch nie gecampt. Aber schon lange hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mal campen zu gehen. Was gibt es also Besseres als „betreutes campen“?

Zum anderen führte die Reise ins Kaokofeld und Hartmanntal– auch dort war ich noch nie und die Chancen diese Orte auf eigene Faust und ohne Camping zu besuchen sind dann doch eher gering. Noch ein Punkt der die Reise immer attraktiver machte.

Ausschlaggebend war aber, dass ich total gerne fotografiere, es aber viel zu selten mache. Außerdem wollte ich meine Kenntnisse vertiefen. Warum also nicht direkt mit Gleichgesinnten für drei Wochen tief in die Thematik eintauchen? Im Rahmen der Fotoreise konnte ich ganz in Ruhe fotografieren und mir die Zeit nehmen, um auf das richtige Licht und Motiv zu warten. Zudem hatte ich die Chance jederzeit um Hilfe zu bitten und Feedback zu bekommen. Das i-Tüpfelchen waren die gemeinsamen Fotoworkshops am Abend.

Insgesamt sind wir drei Wochen durch Namibia gereist. Dabei hat sich unsere Reise thematisch in die folgenden sechs Bereiche aufgeteilt:

  • Sossusvlei
  • Spitzkoppe
  • Trockenflüsse
  • Hartmanntal
  • Epupa & Himba
  • Etosha

Wir waren sechs Gäste, also eine angenehm kleine Gruppe. Unser Reiseführer war Olli von Buschmann Safaris und die fotografische Leitung hatte Beppo von Focuswelten. Die Route war so gewählt, dass wir immer zur perfekten Lichtstimmung Fotos machen konnten. Deshalb sind wir auch öfter mal 2 oder sogar 3 Nächte an einem Ort geblieben.

Tagsüber haben wir die Fahrtstrecken gemeistert oder neue Fotospots gesucht. Am Morgen und Abend das beste Licht für das Fotografieren genutzt. Während der Reise hatten wir mehrere Fotoworkshops zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel Belichtung, Portraits, Blitzen, Nachthimmelfotografie oder auch Lightroom Mobile. Obendrein hatten wir auch eine Bildbesprechung, bei der wir individuelles Feedback und Verbesserungsvorschläge für unsere Bilder bekommen haben.

Während der gesamten Reise konnten wir Beppo über die Schulter schauen und alle unsere Fragen stellen. Es war auch super spannend zu sehen, welche Perspektiven er nutzt und welche Motive er entdeckt. Da habe ich viel Neues gelernt und jetzt liebe ich auch mein Weitwinkelobjektiv. Besonders praktisch war, dass auch Olli ein leidenschaftlicher Fotograf ist und wir ebenfalls von seiner Erfahrung profitieren konnten.

Unsere Gruppe war super – ich hatte zuerst Angst vor der Gruppenreise (Hummeldumm lässt grüßen), aber wir haben uns wirklich gut verstanden und immer unterstützt. Die Zelte haben wir immer gemeinsam auf- und abgebaut und beim Kochen hat auch jeder seine Aufgaben erfüllt. Ich würde das Abenteuer Gruppenreise auf jeden Fall noch einmal wagen.

Meine Ausrüstung

Vor der Reise haben wir eine ausführliche Liste mit der benötigten Ausrüstung bekommen. Dabei waren aber auch viele Punkte optional. Hier einmal in Kürze meine Ausrüstung. Welches Kameramodell ihr zum Fotografieren in Namibia nutzt, ist natürlich Geschmackssache bzw. auch eine Geldfrage.

Ich hatte dabei:

  • 2 Kamerabodies (Nikon D500 und Nikon D80)
  • 1 mittleres bis starkes Teleobjektiv 100-400mm, f 5,0-6,3
  • 1 leichtes, aber lichtstarkes Teleobjektiv 70 – 200mm, f 2,8
  • 1 Weitwinkelobjektiv, 12-24mm
  • 1 Drohne DJI Mini 3 Pro
  • 1 Stativ
  • 1 Gorillapod (super hilfreich)
  • 1 GoPro (habe ich gar nicht verwendet)
  • Ganz wichtig: Kamerareinigungsset

Wichtig: Es ist nicht nötig eine neue Kamera oder neue Objektive für eine Fotoreise zu kaufen. Nutzt das Equipment, welches ihr zu Hause habt und mit dem ihr euch auskennt. Ich habe auch meine ganz normalen Kameras und Objektive verwendet.

Aber an dieser Stelle möchte ich schon einmal meine Empfehlung für meinen Kamerarucksack aussprechen. Ich habe mir vor der Reise den Lowepro Tactics 450W* gegönnt und bis absolut begeistert. Es passt alles rein und durch die drei Öffnungen kann ich jederzeit schnell die Drohne oder Kamerabodies heraus holen. Es ist außerdem noch Platz für mein Tablet. Besonders praktisch finde ich die Möglichkeit Außen am Rucksack das Stativ und auch eine Trinkflasche anzubringen. Ein kleines Highlight ist der abnehmbare Bauchgurt, sodass du auch nur diesen verwenden kannst, wenn du z.B. den Rucksack stehen lässt, aber deine Trinkflasche und ein Wechselobjektiv mitnehmen möchtest.

Drohne in Namibia
Bild von Susi Baillods

Anreise

Schon am Flughafen habe ich die ganze Zeit Ausschau gehalten: Wer könnte ein Mitreisender sein? Wer hat einen großen Fotorucksack dabei? Doch ich war mir nicht sicher und hab mich auch nicht getraut jemanden anzusprechen.

Alle Infos und meine Tipps für Flüge nach Namibia findet ihr in diesem Blogbeitrag:

Kaum in Namibia gelandet, war ich schnell durch die Passkontrolle und auch meine Reisetasche habe ich ratzfatz bekommen. Olli und Beppo haben mich direkt in Empfang genommen und wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Während wir noch auf unsere Mitreisenden warteten, konnte ich schonmal Bargeld wechseln und eine Handykarte besorgen.

Nach einem Frühstück bei Olli ging es auch schon los in Richtung Sossusvlei. Ich war überrascht wie kalt es war! Auf dem Spreetshoogte Pass wehte ein eisiger Wind und ich fragte mich erstmalig, ob ich genug warme Kleidung mit hatte. Tatsächlich war es die ersten Tage eisig kalt und wir hatten minus 4 Grad.

Licht und Schatten fotografieren im Sossusvlei

Insgesamt haben wir drei Nächste auf dem Campingplatz in Sesriem übernachtet. So hatten wir genug Zeit um die Dünen zu jeder Tageszeit zu fotografieren. Natürlich haben wir kurz vor Sonnenuntergang noch die toten Akazienbäume und die leuchtend roten Dünen im Deadvlei fotografiert.

Wir hatten aber auch Glück und haben sowohl einen Oryx als auch einen Springbock direkt oben auf der Kante einer Düne vor einem strahlend blauen Himmel ablichten können. Sie haben perfekt gemodelt und posiert für uns!

Ansonsten haben wir Dünen, Dünen, Dünen und ihre Strukturen in sämtlichen Varianten und Ausschnitten fotografiert. Abgewechselt hat sich das Ganze mit Bäumen und ihren Schatten in jeglichen Facetten. Die 65km lange Straße zwischen Sesriem und dem Sossusvlei bzw. Deadvlei bietet zahlreiche Fotomotive.

Hier findet ihr meine Galerie mit meinen Lieblingsbildern aus der Gegend rund ums Sossusvlei. Wenn euch ein Bild gefällt, klickt einfach darauf zum vergrößern!

Übrigens: In diesem Beitrag habe ich euch alle Infos rund ums Sossusvlei inkl. einer Karte zusammengestellt!

Fotoparadies Spitzkoppe

Nach 3 Nächten auf dem Campingplatz in Sesriem haben wir uns auf den Weg zur Spitzkoppe gemacht. Zugegebenermaßen habe ich die Spitzkoppe bisher immer nur von der Straße gesehen und dort noch nicht übernachtet.

An der Spitzkoppe gibt es richtig viel zu erleben. Besonders bekannt ist sie sicherlich wegen der zahlreichen Buschmannzeichnungen und des berühmten Felsbogens. Wir sind zwei Nächte auf unserem Campingplatz geblieben.

Schon vor Sonnenaufgang sind wir von unserem Camp in Richtung Felsbogen losgelaufen, um die Spitzkoppe im ersten Tageslicht zu fotografieren. Wie eine Art Alpenglühen leuchtete das Matterhorn Namibias und die ersten Sonnenstrahlen tauchten die Ebene in ein goldenes Licht. Was für ein Schauspiel! Ich habe mehrere 100 Bilder gemacht und könnte ein Daumenkino daraus bauen. Besonders war an diesem Morgen die Wolke, die sich ab der Spitze verfangen hat und immer wieder sich drumherum bewegte.

Am Mittag machten wir eine Fototour in der Umgebung und fotografierten verschiedene Felsen und Bäume. Es gibt hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Beim Small Buschman Paradise haben wir einen Guide genommen und er hat uns dann verschiedene Felszeichnungen gezeigt. Wir sind auch zur relativ bekannten Zeichnung “Golden Snake” gefahren und haben uns dort die “Höhlen” der Buschmänner angeschaut.

Nach einem gemeinsamen Ausflug zur Dusche – fließend Wasser gibt es nur an der Rezeption – haben wir gemeinsam gekocht: Es gab die traditionelle Boerewoers und die typischen namibischen Sandwichs vom Grill. Am nächsten Morgen sind wir um 3.45 Uhr aufgestanden, denn wir wollten das Kreuz des Südens bzw. die Milchstraße durch den Felsbogen fotografieren. Wir hatten einen wunderschönen Sternenhimmel, das Kreuz des Südens kann ich auf meinen Bildern zwar nicht genau ausmachen, aber es sind trotzdem einzigartiges Fotos.

Für unsere nächste Reise nach Namibia habe ich auf jeden Fall auch die Spitzkoppe eingeplant. Dann möchte ich ein paar der Wanderrouten ausprobieren. Hier ist mein Lieblingsbild – ein Köcherbaum im Abendlicht!

Auf Fototour in den Trockenflüssen Huab, Hoanib und Hoarusib

Die folgenden Tage in den Trockenflüssen waren mein Lieblingsabschnitt der Reise. Die Landschaft ist sehr vielfältig, es gibt immer wieder Tiere zu entdecken und wir hatten unglaublich schöne Wildniscamps.

Gestartet sind wir im Huab. Kurz nach der Einfahrt in den Huab hatten wir auch schon den ersten Platten bei Beppo und keine 1000 m weiter haben wir uns das erste Mal festgefahren. Aber das gehört dazu und wir hatten auch richtig viel Spaß beim Reifen wechseln und Auto freischaufeln. Danach haben wir eine Gruppe Wüstenelefanten gefunden und sind Ihnen einige Zeit gefolgt. Es war richtig toll die Gruppe zu beobachten. Unser Camp haben wir dann direkt oberhalb des Flussufers unter großen Bäumen aufgeschlagen. Hier habe ich auch das erste Mal die Drohne steigen lassen.

Am nächsten Tag ging es weiter an Palmwag und Sesfontein vorbei zur Giribes Fläche. Die Fahrtstrecke war wunderschön und wir haben in der Mittagspause auch Giraffen gesehen. Die Giribes Fläche ist ein wirklich zauberhafter Ort. Mitten im Nichts stehen zwei Felshügel, zwischen denen wir übernachtet haben. Oben auf den Felsen eröffnet sich der Blick in die Weite Fläche welche mit zahlreichen Feenkreisen gespickt ist. Im Abendlicht ist es einfach wunderschön.

Von der Giribes Fläche aus sind wir nicht direkt nach Purros gefahren, sondern entlang des Hoanibs bis kurz vor die Grenze des Sceleton Coast Nationalparks. Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz haben wir im Hoanib auch wieder Wüstenelefanten, Giraffen und Oryx getroffen. Hier haben wir direkt oberhalb des Steilufers mit einer fantastischen Aussicht gecampt. Im Hoanib zogen Giraffen, Oryx und Springbock an unserem Camp vorbei, während am gegenüberliegenden Ufer die Paviane lärmten. Aber nicht nur die Paviane haben wir in der Nacht gehört, sondern auch die berühmten Wüstenlöwen. Gesehen haben wir sie allerdings nicht.

Am Abend gab es eine Premiere. Walter und ich haben die berühmten “Wüstenbatzen” gebacken. Unser Plan war es Stockbrot zu machen. Mangels Stöcken haben wir den Teig auf dem Grillrost gebacken und so eine Art Brötchen gebacken. Sehr lecker!

Nun ging es weiter nach Purros. Unser eigentlicher Plan war vom Hoanib in den Hoarusib zu fahren und auch dort zu übernachten. Die Strecke war wunderschön, sehr bergig und es gab viele tolle Aussichten. Für mich ist immer noch unbegreiflich, dass wir in dieser Einsamkeit übernachtet haben. Es gibt einfach nichts und niemanden in der Gegend. Nur Landschaft und Natur.

Als wir den Hoarusib erreichten waren wir etwas verwirrt vom Duft des feuchten Sands, vom üppigen Grün und den hohen Felsen. Damit habe ich nicht gerechnet, nach 3 Tagen Wüsten auf Wasser zu stoßen. Doch tatsächlich war soviel Wasser im Fluss bzw. der Boden so weich, dass wir leider umkehren mussten und die Campsite im Hoarusib überspringen mussten.

Wir sind also direkt nach Purros gefahren. Dort haben wir auf der Omenje Campsite direkt am Ufer des Hoarusib übernachtet. Auf dem Weg nach Purros sind wir aber mit viel Spektakel durch eine Felsspalte gefahren – natürlich hatten wir unsere Kameras bereit. In Purros gibt es eine Kuppe für fantastische Sonnenauf- und untergänge. Einfach herrlich! Herrlich war auch die Dusche in der Campsite.

Übrigens: Auch Purros hat mich sehr irritiert: Woher kommen denn die Makalani Palmen am Flussufer? Wunderschön, aber doch irgendwie ungewöhnlich!

Endlose Weiten fotografieren im Hartmanntal

Nun ging es weiter in Richtung Hartmanntal. Da die Strecke aber sehr weit ist – und weil es sich in jedem Fall lohnt, haben wir noch eine Nacht in der Nähe von Green Drum in einem Wanderdünenfeld verbracht. Auf unserer Fahrtstrecke haben wir übrigens zahlreiche “Steinmännchen” gesehen. Diese werden von einem unbekannten Künstler überall im Kaokofeld platziert. Wir haben uns jedes Mal gefreut, wenn wir eins entdeckt haben.

Steinmännchen im Hartmanntal

Ummantelt von einer Wanderdüne haben wir die Nacht verbracht – ein Großteil von uns auch ohne Zelt, direkt unter dem Sternenhimmel.

Am nächsten Tag ging es weiter ins Hartmann Tal oder besser gesagt zu unserem Campingplatz oberhalb des Hartmanntals. Wir haben dort mit bester Aussicht über das Hartmann drei Tage lang gecampt.

Tagsüber haben wir entspannt, Uno gespielt und unsere Fotos gesichtet. In den frühen Morgenstunden und am Abend haben wir Touren durch das Tal unternommen, um die Dünenfelder, schroffen Berge und den Kunene zu fotografieren. Der Kunene ist die Grenze zu Angola und so habe ich zumindest schonmal Angola fotografiert, auch wenn ich noch nicht dort war.

Fotografieren vor einer Traumkulisse – das Bild ist von Beppo Niedermeier-Focuswelten Multimedia.

Neben Landschaft, Landschaft, Landschaft haben wir auch Oryx und zahlreiche Bäume fotografiert. Mir haben die Bäume mit dem weißen Stamm am Besten gefallen und ich hätte – sehr zum Leidwesen meiner Mitreisenden – am liebsten jeden dieser Bäume fotografiert. Aber wie es so ist bei einer Gruppenreise, jeder hat andere Vorlieben und am Ende haben wir uns alle immer geeinigt.

Wasserfall Bilder bei Epupa & Himba Portraits

Nach drei Tagen im Hartmann Tal haben wir uns auf den Weg nach Epupa gemacht. Doch der Weg dorthin ist sehr weit und somit war das erste Zwischenziel Opuwo. Wir sind also im Hartmann Tal aufgebrochen und über Orange Drum in Richtung Opuwo gefahren. Allerdings haben wir vorher noch einen Zwischenstopp im Flussbett des Hoarusib gemacht. Auf dem Weg haben wir eine riesige Freifläche mit Straußen und Springböcken überquert – diese sind super schnell neben unseren Autos hergerannt und wir konnten spektakuläre Bilder machen.

Insgesamt ist dieser Teil des Kaokofeldes etwas dichter besiedelt und wir haben einige kleine Ortschaften und auch Himba Kraals am Straßenrand gesehen. Während der Fahrt haben wir auch immer wieder Himba getroffen. Die Dame auf dem Esel wartete auch am Straßenrand und wir baten sie um Erlaubnis für ein Foto. Auch als wir übernachtet haben, wurden wir immer wieder von Kindern besucht – es war doch sehr spannend zu beobachten, was wir da so tun.

Am nächsten Tag haben wir Opuwo zur Mittagszeit erreicht und erstmal getankt. Danach war es Zeit für ein Mittagessen! Es gab Burger und natürlich Rock Shandy (hier ist das Rock Shandy Rezept). Einerseits waren wir total happy in der Zivilisation zu sein, andererseits auch ziemlich überfordert. In Opuwo treffen alle möglichen Kulturen zusammen und es ist – zumindest nach den Tagen in der Wüste – ziemlich voll, hektisch und laut. Im Supermarkt haben wir uns alle noch mit Snacks eingedeckt und dann ging es auch schon weiter in Richtung Epupa. Da wir nicht mehr solange fahren wollten, haben wir an einem schönen Platz kurz hinter Opuwo gecampt. Im Supermarkt haben wir Bananen und Schokolade gekauft, sodass wir Schokobananen über dem Feuer machen konnten. So einfach und so lecker!

Und dann ging es auch weiter in Richtung Epupa. Ich hatte keine Vorstellung was mich erwartet, aber es fühlte sich irgendwie an wie das Paradies. Wir hatten einen tollen Campingplatz direkt am Flussufer an der Kante der Wasserfälle, sodass wir die Gischt gesehen haben. Außerdem gab es fließendes Wasser und einen Pool. Was für eine tolle Erfrischung nach den Tagen in der Wüste! Zwei Nächte waren wir in Epupa und haben Abends sogar im Restaurant ein drei Gänge Menü bekommen – was für ein Luxus.

Aber auch fotografisch ging es toll weiter. Wir haben die Epupafälle sowohl im goldenen Abendlicht als auch im frühen Morgenlicht fotografiert. Durch die Sonne hatten wir auch tolle Regenbögen. Aber erst durch die Drohne lässt sich die wahre Größe der Fälle erblicken. Vom Boden aus sind doch nur einige wenige Abzweigungen zur erkennen. Aus der Luft siehst du erst wie breit die Epupafälle wirklich sind. Neben den Fällen haben mir besonders gut auch die Baobabs gefallen, welche in jeglichen Formen und Größen neben den Fällen stehen. Einfach toll!

Am Morgen des zweiten Tages sind wir super früh aufgebrochen, um ein Himbadorf zu besuchen. Was für ein Erlebnis! Dazu wird es noch einen Extrabeitrag geben- dies ist nur ein kurzer Bericht und Vorgeschmack.

Die Sonne ging gerade erst auf als wir das Dorf erreichten. Wir konnten den Morgen gemeinsam mit den Himba verbringen. Wir hatten einen Guide dabei, welcher für uns übersetzt hat und uns viel erklärt hat. So durften wir die Himba begleiten als sie die Ziegen und Rinder rausgetrieben haben, die Kühe gemolken haben und die kleinen Ziegen zum trinken zu ihren Müttern gebracht haben. Außerdem haben sie uns gezeigt, wie sie die rote Paste für ihren Körper herstellen, was ihr Schmuck bedeutet und wir durften auch in eine Hütte blicken. Es war ein unglaublich toller Morgen und die Eindrücke werden mir nachhaltig in Erinnerung bleiben. Doch seht selbst.

Wildlife Fotos in Etosha

Wir haben zwei volle Tage und eine Nacht im Etosha Nationalpark verbracht. Nach den ganzen Tierbeobachtungen in der Wildnis war der Park dann doch etwas ungewohnt – so viele Autos, so viele Tiere. Dennoch klickten die Kameras ununterbrochen und wir konnten uns nur schwer von den einzelnen Wasserlöchern losreißen. Ich habe über 1.500 Bilder nur im Etosha Park gemacht.

Wir sind vom Westen aus in den Park gefahren und direkt an den ersten Wasserlöchern haben wir viele Tiere gesehen- aber irgendwie waren die alle in Streitlaune und haben miteinander gekämpft. Das gab auf jeden Fall schöne Bilder für uns!

Wisst ihr was auch gut an einer Fotosafari ist? Oder auch an einer geführten Tour mit einem erfahrenen Safariguide? Diese weisen euch auf Dinge hin, die ihr normalerweise gar nicht wahrnehmt. Ist euch zum Beispiel mal aufgefallen, wie schöne Kringel Elefanten machen, wenn Sie sich mit Schlamm oder Staub bespritzen?

Als Pferdemädchen mag ich auch Zebras besonders gern. Ich könnte sie stundenlang fotografieren und habe auch zahlreiche Bilder gemacht. Dieses mag ich am allerliebsten. Es ist in Olifantsrus entstanden – dort haben wir eine Mittagspause gemacht und sind zum Aussichtsturm über dem Wasserloch gelaufen. Von dort kannst du über das Wasserloch und die Fläche schauen und super Bilder machen. Eigentlich waren “nur” 2 Zebras zu sehen – aber für schöne Fotos aus nächster Nähe haben sie ideal posiert.

Ein besonderes Highlight war für mich die Sichtung des Honigdachs. Eigentlich waren wir geraden auf dem Weg um näher zu einer Gruppe Löwen zu fahren, als ich ihn durchs Gebüsch huschen sah. Bisher habe ich ihn erst einmal auf einem Ausritt und einmal auf einem Nacht Gamedrive gesehen. Umso schöner war es, ihn jetzt bei Tageslicht so nah zu sehen. Er ist sehr beschäftigt durch den Busch gewuselt und wir haben uns sehr an ihm erfreut. Die Löwen waren übrigens so weit weg, dass wir nur mit Fernglas die Ohrenspitzen sehen konnten.

Diese beiden Elefantenbilder möchte ich euch auch noch zeigen. Erst war es eine sehr entspannte, fast schon langweilige Stimmung am Wasserloch. Vier Elefantenbullen, die entspannt getrunken haben. Wir hatten Freude daran das tropfende und spritzende Wasser während des Trinkens zu fotografieren. Aber plötzlich kippte die Stimmung und zwei Bullen fingen an zu rangeln. Das war super spannend zu beobachten und es sind auch direkt viel lebendigere Fotos entstanden. Es zahlt sich immer aus etwas am Wasserloch zu warten – irgendetwas passiert immer.

Das folgende Bild ist für mich ganz typisch für den Etosha Nationalpark. Viele verschiedene Tierarten leben – mehr oder weniger – friedlich nebeneinander. Oft ist dieses Zusammenspiel der Tiere an den Wasserlöchern zu beobachten, aber auch im Busch kreuzen sich die Wege und eine bunte Mischung an Tieren ist zu sehen.

Auch wenn wir den Abend am Wasserloch in Okaukuejo sehr genossen haben, waren es für unseren Geschmack doch eindeutig zu viele Menschen. Dazu der Tipp: Ab 19 Uhr gehen alle Abendessen und dann werden viele Plätze am Wasserloch frei. Aber auch der Campingplatz ist wirklich sehr voll und die einzelnen Parzellen sind sehr klein. Meine Tipps für den Etosha Park habe ich schon einmal in diesem Beitrag beschrieben: 7 Tipps für deinen Besuch im Etosha Nationalpark.

Die letzte Nacht haben wir in der Mokuti Lodge verbracht. Staubig und glücklich kamen wir dort und waren überwältigt von dem gebotenen Luxus. Das war ein krönender Abschluss der Reise. Am nächsten Tag ging es gestärkt zurück zum Flughafen und dann hieß es auch schon “Bis zum nächsten Mal!”

Fazit

Diese Reise in Worte zu fassen fällt mir sehr schwer – so vielseitig und eindrucksvoll war sie. Es ist auch schwer ein einzelnes Highlight zu benennen. Jede Phase der Reise hatte etwas für sich und ihren ganz besonderen Charme.

Nichts destotrotz möchte ich euch noch meine drei Lieblingsbilder zeigen. Schreibt mir gerne, ob ihr mir zustimmt oder andere Lieblingsbilder aus diesem Beitrag habt!

Platz 1: Der Kunene trennt die Sandwüsten Namibia und die Felsen Angolas

Platz 2: Himba Junge im Gegenlicht der Morgensonne

Platz 3: Im Auge des Elefanten

Auch wenn ich zu Beginn noch Angst vor der Gruppenreise hatte, ich würde es wieder machen. In einer “Zwangsgemeinschaft” fügt man sich zusammen und es klappt einfach. Wir waren eine tolle Gruppe und ich freue mich, dass ich auch jetzt noch über WhatsApp und per E-Mail Kontakt zu jedem einzelnen aus der Gruppe habe. Wer weiß wann und wo wir uns wiedersehen?

Camping habe ich definitiv lieben gelernt! Auch wenn mein Mann noch nicht 100% überzeugt ist – die nächste Namibiareise wird ganz sicher ein paar Übernachtungen im Dachzelt beinhalten. Es ist so schön bei Sonnenaufgang aufzustehen und bei Sonnenuntergang schlafen zu gehen. Die frische Luft am Morgen, die Hitze am Tag, der Staub und Sand aber auch der Wind – das alles erlebst du im Zelt noch intensiver. Und wie schön ist es in der Nacht aufzuwachen und 1.000.000 Sterne über dir zu sehen? Das Kochen über dem Lagerfeuer hat mir total viel Freude gemacht und ich habe jetzt auch zuhause schon einen Potjie.

Außerdem möchte ich noch einmal betonen, dass wir eine fantastische Begleitung durch Olli von Buschmann Safaris und Beppo von Focuswelten Multimedia hatten. Die beiden haben unsere Safari zu einem Highlight gemacht und alles dafür gegeben, dass wir eine tolle Zeit hatten. Beppo hat mich auf so viele tolle Motivideen gebracht und wirklich mit allergrößter Geduld uns allen unsere Kameratechnik und den Bildaufbau erklärt. Olli hat alles dafür getan, dass wir die Motive im richtigen Licht hatten, uns schnell die “richtigen” Einstellungen zugerufen, die besten Campingplätze gefunden und dafür gesorgt, dass wir niemals hungrig waren. Außerdem haben mir die beiden definitiv die Angst vorm Drohne fliegen genommen – da war ich vor der Reise wirklich ein kleiner Angsthase.

Insgeheim hoffe ich ja, dass die beiden 2026 noch einmal eine Fotosafari mit Camping in Namibia anbieten. Dann würde ich gerne in den Süden oder in den Caprivi. Olli & Beppo, falls ihr das lest, dann reserviert mir schonmal einen Platz 😉 Und wenn ihr auf der Suche nach der perfekten Fotoreise in Namibia seid: Dann prüft doch mal die Angebote der Beiden. Auch 2025 bieten beide Reisen mit dem Schwerpunkt der Fotografie in Namibia, Botswana und Südafrika an!

Fazit: Würdest du die Reise nochmal machen? Definitiv ja!

Ich habe so viel gelernt: Über das Fotografieren, über Namibia, über die Landschaft, über die Tiere, über das Camping, über Gruppendynamik und auch über mich. Diese Erlebnisse werde ich nie vergessen!

Symboldbild gemacht von Walter: Fotografieren – dann erstmal das Histogramm checken!

Wow, du bist am Ende des Beitrags angekommen. Dieser ist doch etwas länger als geplant geworden. Doch wenn ich ehrlich bin, dann könnte ich noch so viele Details ergänzen und soviele Geschichten erzählen. Aber das würde dann ein ganzes Buch werden.

Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, dann hinterlasst mir doch gerne einen Kommentar, damit ich weiß, dass der Beitrag gelesen wird. Ganz besonders interessiert mich, welche Bilder euch am Besten gefallen haben und ob ihr jetzt auch Lust auf eine Fotoreise in Namibia habt! Natürlich dürft ihr auch eure Fragen stellen, ich versuche diese bestmöglich zu beantworten!

2 Comments

  • Simone

    Hi Vanessa, wie irre cool deine Fotos von der Fotosafari sind. Leider bin ich kein Camper bzw. Abenteuerurlauber, aber überlege gerade, eine Reise nach Namibia zu unternehmen, also Übernachtung im Hotel ;)), werde deinen Blog noch weiter durchforsten, danke für deine Mühe und die ganze Arbeit, die du da reinsteckst. 🙂

    Viele Grüße
    Simone

    • namibialiebe

      Hallo Simone,
      vielen Dank für dein liebes Feedback!
      “Normalerweise” war ich bisher auch immer auf Lodgen und Gästefarmen unterwegs. Aber das Camping war echt toll!
      Vielleicht baust du in deine Reise eine “tended Lodge” ein? Da hast du dann eine Plattform mit Zeltwänden, aber den Komfort eines richtigen Zimmers!
      Viele Grüße
      Vanessa

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