Namibias Ugly Five
Jeder Namibiareisende wird kurz oder lang etwas über die Big Five hören: Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard und Löwe sind die begehrten Tiersichtungen auf jeder Safari in Namibia. Doch was ist mit den Ugly Five? Hast du von ihnen schon einmal gehört? Nein? Dann wird es Zeit!
Bei deiner nächsten Reise nach Namibia kannst du gezielt nach den Ugly Five Ausschau halten. Denn diese sind ebenfalls oft und gut in Namibia zu entdecken. Dazu gehören Warzenschwein, Gnu, Marabu, Geier und Hyäne. Ob diese Tiere wirklich als “Ugly Five”, also als hässlich bezeichnet werden sollten, ist fraglich. Denn gerade die Schweinchen sehen doch ziemlich niedlich aus, vom Hyänennachwuchs ganz zu schweigen. Doch entscheide selbst.
Es gibt übrigens noch weitere aufzählungen von ” 5 besonderen Tieren”, z.B. die Shy Five. Dazu gehören fünf sehr selten anzutreffende Tiere, wie das Erdferkel oder den Erdwolf. Du willst mehr wissen? Dann schau doch mal meinen Blogbeitrag zu den Shy Five an!
Inhalt
Warzenschwein
Keine Namibia Reise ohne Warzenschwein Sichtung!
Du wirst die gewitzten Schweinchen an den Straßenrändern sehen, denn dort fressen sie gerne das Savannengras. Doch Vorsicht! Im hohen Gras sind sie nur schlecht zu sehen und zu gerne stürmen sie plötzlich auf die Straße. Deshalb sind die Straßenränder auch oft gemäht.
Ihr markantes Aussehen wird durch einen überdimensionierten Kopf mit langen Hauern geprägt. Bei Gefahr stellen sie ihre Mähne und ihren Schwanz schnurgerade nach oben auf. Dies hat ihnen auch den Spitznamen “Antenne Namibia” beschert. Bekannt geworden ist das Warzenschwein als Pumba in König der Löwen.
Geier
Der Geier beeindruckt durch eine Flügelspannweite bis zu 3m und gehört damit zu den größten Raubvögeln weltweit. Oft sieht man sie in luftiger Höhe ihre Kreise ziehen, während sie warten, dass Raubtiere ihre Beute verlassen. Dabei steht der Geier dem Adler in nichts nach und kann aus großer Höhe seine Beute mit “Adleraugen” entdecken.
Denn dann ist die Zeit des Geiers gekommen, er ernährt sich von verwesenden Kadavern. Dies ist auch der Grund für seinen unbehaarten Kopf. Auf der Haut können sich weniger Bakterien ansammeln als in den Federn. Der Geier kann mit Hilfe seines äußerst scharfen Schnabels die Haut von großen Säugetieren durchtrennen. Ein Vorteil gegenüber vielen anderen Raubvögeln. Doch Geier fressen meist kein frisches Fleisch, sondern Reste die schon so vergammelt sind, dass sie für andere Tierarten schädlich sind. Dem entsprechend leisten sie einen wertvollen Beitrag für das Ökosystem, da sie die Ausbreitung von Krankheiten verringern.
Leider zählen auch Geier mittlerweile zu den gefährdeten Tierarten.
Gründe dafür sind die Gefährdung des Lebensraums einerseits und andererseits die gezielte Vergiftung und Jagd, da ihnen oft unterstellt wird, dass sie auch Haustiere erbeuten.
Marabu
Der Marabu wird oft auch als “Totengräbervogel” bezeichnet.
Durch seine schwarzen Federn wirkt es als trage er einen schwarzen Mantel über seinen weißen Beinen. Dabei erreicht der Marabu eine stattliche Größe von bis zu 1,50m und ebenfalls eine Spannweite von knapp 3m. Auffällig ist ebenfalls sein kahler Kopf und Hals mit dem riesigen roten Kehlsack, welcher der Termoregulation dient. Da auch er ein Aasfresser ist, schützen ihn die fehlenden Federn vor einer Infektion durch Bakterien beim Aas fressen. Grundsätzlich lassen sie anderen Aasfressern dern Vortritt, beobachten stundenlang regungslos die Kadaver bevor sie am Ende große Fetzen mit ihrem riesigen Schnabel hinunterschlingen.
Der Marabu gehört zur Familie der Störche und gilt als äußerst nützlicher Abfallbeseitiger. Außerdem werden seine weißen Unterfedern in der Kriminalistik eingesetzt: Damit wird Ruß auf Fingerabdrücke gestäubt um diese sichtbar zu machen!
Gnu
Leider konnte ich keine Informationen darüber finden ob das Streifen- oder Weißwedelgnu Teil der Ugly Five ist. Doch da der äußerliche Unterschied nicht allzu groß ist, werde ich exemplarisch beide Vertreter des Gnus mit aufnehmen.
Das Weißwedelgnu ist etwas kleiner als das Streifengnu und trägt seinen Namen aufgrund seines weißen Schwanz. Das Fell am Körper dagegen ist schwarz. Gerät eine Herde Weißwedel Gnus in Aufregung so kannst du beobachten wie sie wild mit dem Schwanz wedeln während sie hektisch durcheinander rennen.
Das Streifengnu ist nicht schwarz, sondern eher dunkelbraun-dunkelgrau. Am Hals hat es die markanten, schwarzen Streifen welche ihm einen Namen gegeben haben.
Übrigens: Weißwedelgnus werden als “Black Wildebeest”, Streifengnus als “Blue Wildebeest” bezeichnet.
Egal ob Weißwedel-oder Streifengnus: Beide Arten zeichnen sich durch eine vergleichweise große Vorhand mit stämmigem Hals aus, gepaart mit eher mickrig erscheinenden Hinterläufen. Dies lässt sie, vor allem durch den mächtigen Schädel, ziemlich unproportioniert wirken.
Hyäne
Die Tüpfelhyäne ist die größte Hyäne in Namibia. So niedlich wie die kleinen Hyänen aussehen, so gefährlich und furchteinflößend sind die ausgewachsenen Tiere. Ihr Schädel ist verhältnismäßig groß und ihre Kiefermuskulatur ist extrem stark ausgeprägt, so dass die Tüpfelhyäne eine enorme Beißkraft entwickeln kann.
Die Tüpfelhyänen leben in sogenannten Clans, welche sich aus 5 bis 130 Tieren zusammensetzen. Diese Art von Hyänen frisst zwar auch Aas, aber sie erlegen auch einen Teil ihrer Beute selber oder verjagen andere Fleischfresser von deren Beute. Dabei verzehren sie gut wie alles und lassen keine Reste übrig. Sie jagen in der Regel im Rudel über einige Strecke und verlassen sich dabei auf ihre Ausdauer.
Einzigartig ist ihr schauriges Gelächter, welches eine Gänsehaut verursacht.
Tüpfelhyänen sind zugleichermaßen erschreckend wie auch faszinierend. Mit etwas Glück kannst du sie zum Beispiel im Etosha Nationalpark entdecken.
Die Ugly Five in Namibia
Nachdem du die Ugly Five etwas näher kennen gelernt hast, kannst du nun selbst entscheiden ob sie ihren Namen zu Recht oder Unrecht tragen. Sie fallen auf jeden Fall durch ihr außergewöhnliches Äußeres auf.
Die Ugly Five kannst du auf deiner Reise nach Namibia zum Beispiel im Etosha Nationalpark entdecken. Beachte dabei meine Tipps für deinen Besuch zum Etosha Nationalpark. Jetzt hast du fünf weitere Tiere nach denen du auf deiner Safari Ausschau halten kannst. Außerdem kannst du deine Mitreisenden mit diesem Zusatzwissen beeindrucken.
Die Ugly Five werden übrigens auch in einem Kinderbuch von Julia Donaldson thematisiert. Die deutsche Version heißt “Die hässlichen Fünf”*.
Werden die Ugly Five zurecht als hässlich bezeichnet? Ich freue mich über deinen Kommentar. Wenn dir der Blogbeitrag gefallen hat, kannst du ihn gerne in den sozialen Netzwerken teilen.
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